Männer Sex Islamistan

hier geht es um wissenschaftliche Arbeiten zu mann-männlicher Erotik und Sexualität in islamisch geprägten Kulturen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Friday, June 02, 2006

Before Homosexuality

Der Titel verrät das Wichtigste: Before Homosexuality in the Arab-Islamic World 1500-1800. Khaled El-Rouayheb zeigt, dass das Nebeneinander von Knaben besingenden Gedichten und dem Verbot von Arschficken (aktiv und passiv) nicht schizophren war. Zuerst klärt er die Frage, ob mit den Liebesgedichten auf "ihn" nicht Frauen gemeint waren, wie es viele Orientalisten und noch mehr Orientalen der letzten 130 Jahre behaupten. Auch die Mِöglichkeit, dass es reine Konvention war, dass es zum Dichterhandwerk gehörte, Knaben zu besingen, wird erörtert. Er kann Beispiele geben, dass Dichter Knaben besungen haben, die sie gar nicht kannnten, um zu zeigen, dass sie das konnten; aber das war nicht die Regel. Er kann auch zeigen, dass einige Dichter einen kon­kreten Jungen ihrer Stadt (es geht nur um gebildete Städter) besangen. Auch findet er es relevant, dass die Zuhörer solche Gedichte goutierten – unabhängig davon, ob der Dichter selbst Knaben schön fand.
Ferner unter­streicht er, dass die besungene Schönheit nicht männliche Jünglings­schönheit war, sondern – wie im hellenisti­schen Rom – mädchenhafte Schönheit.
Zuviel macht er m.M.n. aus dem Unterschied zwischen leiden­schaft­lichem Verlangen und fleisch­licher Ver­kehr. Dass nicht jeder, der einem Knaben nach­stellte, auch zum Zug kam, ist klar. Es sei auch kon­zidiert, dass der eine oder andere so fromm war, dass er zwar schmachtete, Geschenke machte und dem Jungen in die Backen kniff, ihn aber gar nicht ficken wollte – von Zungenküssen, Blasen und Masturbartion ist ohnehin nie die Rede (der einzige Behelf war der Ficken zwischen den Ober­schenkeln).
Dass es solche Frommen gab, ist auch wichtig, damit Knaben-Anhimmeln geduldet werden konnte. Aber es liegt in der Natur des Verlangens, dass es nach Vollzug sich sehnt. – Gewiss gab es auch den, den ein Willfähriger (ein Flittchen sozusagen) nicht mehr reizte, aber eine Bereit­schaft, soetwas Sündiges nicht von seinem Nachbarn anzunehmen, war auch vor­handen. Ich glaube, es war nicht einmal "Don't ask! Don't tell" sondern "Insistiere nicht zu sehr! Streit' es lachend ab!" Und Khaled glaubt ihnen (über die Jahr­hunderte hinweg), während ich sie für weniger tugendhaft (oder romantisch) halte.

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